Letzte Woche hatte ich das Privileg, an der Delegationsreise des German Fashion Council nach Tokio teilzunehmen – eine fünftägige Mischung aus Workshops und unserem eigenen Berlin-Showroom. Es war eine aufregende Woche voller Lernen, neuer Eindrücke und aufschlussreicher Gespräche.

Tag 1 begann mit einer Sitzung zur japanischen Geschäftskultur und Kommunikation unter Leitung von Justine Toshi Konagai, der wertvolle Einblicke in kulturelle Feinheiten gab, die den professionellen Austausch prägen.
Der Höhepunkt des Tages war die offizielle Eröffnung des Berlin-Showrooms. Der Abend begann mit Reden von Christiane Arp, Vorsitzende des Fashion Council Germany, und Petra Sigmund, der deutschen Botschafterin in Japan, die den Ton für einen sinnstiftenden Dialog und internationale Zusammenarbeit setzten.

Tag 2 führte uns tiefer in Tokios Modeszene. Wir begannen im gr8, wo Herr Yoshimasa den Ansatz des Ladens und die Dynamik des Einzelhandels in Tokio erläuterte. Am Nachmittag kehrten wir zum Berlin-Showroom zurück für Presse- und Einkäufertermine, präsentierten unsere Kollektionen und tauschten Ideen mit Branchenprofis aus Japan und darüber hinaus aus. Den Tag beendeten wir mit einem Abendessen, das von Kozue in ihrem Familienrestaurant Chiyonofuji Chanko ausgerichtet wurde – mit einem traditionellen Menü und inspirierenden Gesprächen.

Tag 3 führte uns zu Isetan Shinjuku, eines der führenden Kaufhäuser Tokios. Unter der Leitung von Shihoko Okuda erkundeten wir den kuratorischen Ansatz des Hauses und dessen Verbindung japanischer Handwerkskunst mit globalen Designperspektiven. Später hatten wir das Vergnügen, das Redaktionsteam von WWD Japan im Berlin-Showroom zu treffen. Wir diskutierten die sich entwickelnde japanische Medienlandschaft, Modeberichterstattung und internationales Storytelling in der Branche.

Tag 4 begann im Takashimaya, wo der Herren-Einkäufer Shuhei Iwasa uns den Ansatz des Handels, der Kuratierung und der Menswear in Japan vorstellte. Danach trafen wir Arashi Yanagawa, Gründer und Designer von John Lawrence Sullivan, dessen Gedanken zur Markenidentität, Handwerkskunst und Tokios kreativer Kultur einen lebhaften Austausch auslösten. Den Tag schlossen wir mit einem PR-Workshop bei Sakas PR ab, in dem wir wertvolle Einblicke in PR-Praktiken und die Dynamik der japanischen Medienlandschaft gewannen.

Freitag stand im Zeichen von Marken- und Store-Besuchen, kuratiert von Northliberty Inc. Wir begannen im ESTNATION Roppongihills, dessen Name „Nation of the East“ das Engagement für Handwerkskunst, ästhetische Raffinesse und die dynamische Energie Tokios verkörpert. Von dort aus setzten wir unsere Reise fort zu RESTIR, um Einblicke in deren Ansatz zu Luxus-Einzelhandel und durchdachte Markenwahl zu erhalten, bevor wir zum Dover Street Market Ginza aufbrachen, um einen tieferen Blick auf einen der einflussreichsten Concept Stores Tokios zu werfen. Am Nachmittag besuchten wir BED J. W. FORD, um beim inspirierenden Gespräch mit dem Designer über Handwerkskunst und kreative Richtung zu diskutieren, und schlossen den Tag beim Brillenlabel BLANC ab, wo uns der Gründer Einblicke in Designphilosophie und Produktion gab.
Fotos von Ko Tsuchiya